Markus Heitz: Ritus

Zwiespältig

Was ist es denn nun, was man hier in Händen hält: ein aktueller Fantasy-Plot mit Action, Geballer und viel Vorhersehbarem? Oder doch ein sensibles, interessantes Zeitgemälde aus dem 17ten Jahrhundert, fein erzählt, mit interessanten Charakteren? Leider beides …

Die Geschichte der Bestie des Gévaudan wird neu erzählt (kannte ich natürlich noch nicht). Und das durchaus spannend. Ein Jäger mit zwei sehr unterschiedlichen Söhnen trifft auf der Jagd zufällig einen Werwolf, und stellt ihn. Aber noch nicht mit den Möglichkeiten vertraut, unterschätzen sie ihn, und es werden beide Söhne gebissen. Schnitt. Danach wird über Monate weg erzählt, wie die Bestie immer mehr Menschen reißt, und auch von vielen Jägern nicht gestellt werden kann.

Überblendung in die Neuzeit. Eric von Kastell ist international auf der Werwolfs-Jagd. Er ist mit allen Kniffen vertraut, und rettet sich auch aus der größten Bredouille mit seinen überragenden Fähigkeiten (die nicht weiter erklärt werden). Ein geheimnisvolles Serum scheint hier eine wichtige Rolle zu spielen. Er stellt seinen Hauptwiderpart, der natürlich entkommt. Nach dem Tod seines Vaters taucht plötzlich die (für Eric) unbekannte Halbschwester Justine auf. Seltsam, schräg und nicht nachvollziehbar, wie sich alle Protagonisten hier verhalten.

Das Ganze ist auf 6 Teile ausgelegt, es folgen noch: Sanctum, Blutportale, Kindes des Judas, Judassohn und Judastöchter. Wer mag, sollte sie wohl auch in der Reihenfolge lesen.

Written by Markus Liebelt who lives and works near Stuttgart in Germany. You should follow him on Twitter, or see his stats on Stackoverflow.