Dave Eggers: Der Circle

Hochgelobt

Ich hatte das Buch schon vor einigen Jahren gekauft, aber dann vergessen, dass ich es noch lesen wollte. Als dann der Film (mit Emma Watson in der Hauptrolle) im Fernsehen kam, war es Zeit, das Buch zuerst zu lesen.

Ähnlichkeiten mit großen Internetfirmen wie Google, Facebook oder Apple sind nicht zufällig, sondern Absicht. Der Circle hat als Grundidee einen Account geschaffen, mit dem alles verbunden ist. Convenient, isn’t it? Nach und nach kommen mehr Services dazu, und dem Circle gehen die Ideen nicht aus. So ist Mae sehr glücklich, als sich ihre alte Freundin Annie bei ihr meldet, und ihr vorschlägt, sich zu bewerber. Sie wird auch genommen, und startet wie so viele in der First Level Support Abteilung, um Anfragen von Kunden zu beantworten. Die anfänglich 2-3 Bildschirme, auf denen die Anfragen einlaufen, aktuelle Rankings in Echtzeit dargestellt werden, werden schnell mehr. Und es ist ja alles so selbstverständlich: die vielen Angebote des Circle auf dem Campus; die Möglichkeit, hier zu übernachten, oder ganz dort zu bleiben; die Frage, ob es nicht eigensüchtig sei, schöne Dinge zu unternehmen und diese nicht mit anderen zu sharen.

Als Mae dann nach einem Vorfall sich überreden lässt, ihr gesamtes Leben in Echtzeit mit der Welt zu sharen, spitzen sich die Dinge zu. Und welche Rolle spielt Ty bei dem Ganzen? Sehr schön erzählt, spannend, dicht, und bis zum Ende offen, was nun passieren wird.

Als ich dann den Film sah, war ich doch massiv enttäuscht. Da wo das Buch Suspense schafft, vieles andeutet, ohne es auszuschreiben, ist der Film direkt und einfach gestrickt. Kein Geheimnis, keine Überraschung. Und das Ende setzt hier noch einen drauf. Wer mag, kann beides genießen, aber lest das Buch zuerst, es hat es verdient.

Written by Markus Liebelt who lives and works near Stuttgart in Germany. You should follow him on Twitter, or see his stats on Stackoverflow.