Alice Hasters: Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten

Wenn Dieter Nuhr die Klappe halten könnte

… dann hätte ich aber mit Sicherheit das Buch nicht gelesen. Aber nachdem ich schon in der Kabarettsendung dachte: Wie doof kann man denn sein? hat das am nächsten Tag noch zugenommen. Der Shitstorm hatte sich gewaschen, und die Neugier war geweckt.

Die Autorin ist in Deutschland aufgewachsen, und muss sich die üblichen dämlichen Fragen ihrer Mitbürger anhören: Kannst Du auch Sonnenbrand bekommen? (Ja, natürlich, warum auch nicht) Darf ich die mal anfassen? (Nein, das sind meine Haare, und da lässt du die Finger davon) Am Anfang dachte ich noch, das nutzt sich ab, aber leider bleibt es spannend. Und nach und nach versteht man, worin der weiße Rassismus besteht, und warum das nicht so einfach zu erklären, abzustellen, zu ändern ist.

Einige Fakten: Wer hat in der Schule was zu Deutschen Kolonien gehört? (ich nicht) Wer kennt die Diskussionen über Straßenschilder / Namen von Schulen / …, die die Namen von ehemaligen Kolonialherren tragen? Wie sieht es mit der Rückgabe von geraubten Kunstgegenständen von sogenannten Dritte-Welt-Ländern aus? Wie mit den unrechtgemäß erworbenen Schädeln ihrer Bewohner?

Die Listen sind endlos, und sie machen deutlich, dass es nicht “nur” darum geht, am Wording zu arbeiten, und dann wird alles gut. Es wird viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern, bis weiße und Schwarze Menschen gleichberechtigt zusammenleben können. Deprimierend, aber so wahr.

Written by Markus Liebelt who lives and works near Stuttgart in Germany. You should follow him on Twitter, or see his stats on Stackoverflow.