Michael Ende: Die unendliche Geschichte

Kinderbücher neu gelesen

Ich hatte die unendliche Geschichte schon als Jugendlicher gelesen, und war damals gut unterhalten. Und ich liebe Jim Knopf und Lukas, den Lokomotivführer und den Wunschpunsch. Wie liest sich das Buch dann heute? Beim Wiederlesen (mit nun viel Erfahrung mit Tolkienbüchern) fallen einem natürlich die Anleihen, die Ende macht, viel stärker auf. Aber mal von vorne …

Als Bastian Balthasar Bux eines Morgens in einen Buchladen stürmt (um sich vor seinen Verfolgern zu verstecken) wird er gleich in den Bann gezogen. Und nachdem der Ladenbesitzer ans Telefon muss, schaut er sich die “Unendliche Geschichte”, die dort auf einem Tischchen liegt, genauer an, und steckt sie kurz entschlossen ein. Er hat gestohlen, kann nun nicht mehr zurück, aber er will das Buch! So zieht er sich auf den Dachboden seiner Schule zurück, und versinkt in das Buch. Und die Schrift wechselt von rot auf grün (was immer wieder passiert). Die Figuren in Phantasien ziehen ihn in ihren Bann, und natürlich liest er atemlos von der Krankheit der Kindlichen Kaiserin von Phantasien.

Bastian versinkt immer mehr im Buch, und wechselt irgendwann die Welten. Und nun beginnt der oberlehrerhafte Zeigefinger-Teil der Geschichte, der heute fast nicht mehr auszuhalten ist. Die Grundidee ist schön und trägt (und soll hier nicht verraten werden), aber mindestens für Erwachsene ist es kaum auszuhalten, wie man immer wieder mit der Nase auf die “Weisheiten” gestoßen wird.

Von daher: Nette Geschichte, für Kinder und Jugendliche vielleicht auch heute noch spannend, von der ‘Message’ aber doch eher fragwürdig.

Written by Markus Liebelt who lives and works near Stuttgart in Germany. You should follow him on Twitter, or see his stats on Stackoverflow.