28. 08. 2021ISBN: 978-1-4746-2257-8
Tags:roman
… kann das gut gehen? Die meisten werden inzwischen die kurze Reihe auf Netflix gesehen haben, der Schachboom während der Pandemie wird zum Teil auf die Verfilmung zurückgeführt. Aber was bringt das Buch? Walter Tevis hat viele tolle Vorlagen für Verfilmungen geliefert, ist aber in Deutschland einem breiten Publikum leider nicht bekannt.
Beth Harmon ist Waise. Ihre Mutter ist bei einem Autounfall umgekommen, und so kommt Beth ins Heim. Sie kommt mit der Situation so halbwegs klar, vor allem, nachdem sie die “Vitamine” (Beruhigungsmittel) auf Rat ihrer Freundin vor allem Nachts nimmt. Und dann gibt es da noch den Hausmeister, der für sich alleine in seinem Keller Stunde um Stunde Schach spielt. Beth wird angefixt, und es zeigt sich schnell ihr überragendes Talent, das ihr nach kurzer Zeit erlaubt, Simultan gegen die Schachgruppe an der Highschool zu spielen und zu gewinnen. Sie wird dann mit ~13 adoptiert, und entdeckt die Welt draußen, in der man auf Turnieren spielen (und gewinnen) kann. Und solange sie gewinnt und Preisgelder heimbringt, ist ihre Mutter auch begeistert.
Wie sie am Ende die Schachwelt überrennt, und einen grandiosen Turniererfolg in Moskau, mit einer letzten Partie gegen den Weltmeister, erzielt, das ist ganz großes Kino, und das Buch hat (mindestens) die Qualität der Erzählung von Netflix. Es ist alles schon da, nur ist das Buch interessanterweise sehr viel geradliniger erzählt, mit weniger Psychologie usw. im Hintergrund. Von daher, für jeden Schachspieler eine Bereicherung, und für die anderen immer noch gut zu lesen.
Written by Markus Liebelt who lives and works near Stuttgart in Germany. You should follow him on Twitter, or see his stats on Stackoverflow.